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German Journal of Exercise and Sport Research

Erschienen in:

22.04.2016 | Übersichten

Inklusion im Sportunterricht

Ein Überblick über internationale Forschungsergebnisse aus den Jahren 2005 bis 2014

verfasst von: Prof. Dr. Sabine Reuker, Anne Rischke, Astrid Kämpfe, Björn Schmitz, Hilke Teubert, Anne Thissen, Holger Wiethäuper

Erschienen in: German Journal of Exercise and Sport Research | Ausgabe 2/2016

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Zusammenfassung

Das vorliegende Review liefert einen Überblick über den englisch- und deutschsprachigen Forschungsstand zur Inklusion im Sportunterricht. Hierzu wurden Studien einbezogen, die zwischen 2005 und 2014 in Zeitschriften oder Sammelbänden veröffentlicht wurden. Die Artikel wurden mittels einer systematischen Literaturrecherche kriteriengeleitet ausgewählt. Insgesamt wurden 74 Artikel in das Review einbezogen und den drei übergeordneten Themenfeldern Einstellung, Unterricht und Qualifikation zugeordnet. Die kompakte Ergebnisdarstellung deckt eine in der Tendenz positive Einstellung zum inklusiven Sportunterricht bei allen befragten Akteuren auf. Die Lehrkräfte betrachten die konkrete Umsetzung des inklusiven Unterrichts aber auch kritisch und geben an, in der Ausbildung nicht ausreichend darauf vorbereitet worden zu sein. Auch von den Schülern werden sowohl positive als auch negative Erfahrungen der Teilhabe am inklusiven Sportunterricht geäußert. Einige Studienergebnisse deuten aber auch an, dass durch besondere Vermittlungsansätze die Akzeptanz gegenüber Kindern mit Behinderungen sowie deren Lerneffektivität und Bewegungsaktivität gesteigert werden kann. Ein zentrales Thema des inklusiven Unterrichts ist zudem die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Beteiligten. Hier werden Probleme aufgedeckt, die u. a. auf das teils wenig klar umrissene Aufgabenprofil sowie fachbezogene Ausbildungsdefizite mancher Akteure zurückgeführt werden. Basierend auf einer kritisch-konstruktiven Diskussion werden abschließend Empfehlungen für weitere Forschungsvorhaben zum inklusiven Sportunterricht im deutschsprachigen Raum ausgesprochen.

Um eine bessere Lesbarkeit zu gewährleisten, werden Personenbezeichnungen in der männlichen Form verwendet. Gemeint sind dabei, wenn nicht gesondert gekennzeichnet, männliche und weibliche Personen.

In formaler Hinsicht wird Behinderung für das deutsche Schulsystem ein relevantes Phänomen, sobald ein sonderpädagogischer Förderbedarf diagnostiziert wird, der laut Kultusministerkonferenz in acht Förderschwerpunkten festgestellt werden kann (KMK 2011). Jenseits verschiedener theoretischer Konzeptionen von Behinderung (z. B. Dederich 2009) verwenden wir den Begriff nachfolgend im Sinne dieser für das Schulsystem relevanten Zuschreibung.

Selbst Hinz (2010), der die Begriffe in „scharfer Abgrenzung“ (Klemm und Preuss-Lausitz 2011, S. 30) verwendet, verweist darauf, dass Interpretationen von schulischer Integration vorliegen, die einem erweiterten Verständnis von Inklusion mehr oder weniger nahe stehen.

(Ergebnis der Literaturrecherche: Anfang Dezember 2014)

Dabei ist wichtig, dass Inklusion ein formales Aufnahmekriterium darstellt, das an dieser Stelle des Arbeitsprozesses keine Aussagen darüber zuließ, welches inhaltliche Verständnis (vgl. S. 2) dort zugrunde gelegt wird.

Dies könnte ggf. auch damit zusammenhängen, dass in dem Review von Block und Obrusnikova (2007) 38 Artikel systematisiert wurden, während unserem Beitrag mit 74 Artikeln fast doppelt so viele zugrunde liegen.

Dabei verwenden wir diesen Begriff relativ eng und verstehen unter Einstellung einen erworbenen und zeitlich recht stabilen Zustand der kognitiven und affektiven Orientierungs- und Verhaltensbereitschaft einer Person (Prädisposition) in Bezug auf ein bestimmtes Objekt, eine Situation oder eine soziale Gruppe (Singer 1985) – in diesem Fall in Bezug auf inklusiven Sportunterricht. Ein weiteres Kennzeichen dieses engen Begriffsverständnisses ist darin zu sehen, dass fast alle Studien in diesem Themenfeld einen Bezug zur Theorie des geplanten Verhaltens (Ajzen 1991) aufweisen, welche besagt, dass das Verhalten einer Person über ihre Einstellung zu einer Sache, die wahrgenommene Verhaltenskontrolle und die eingeschätzte soziale Norm – die gemeinsam die Intention (Verhaltensabsicht) bestimmen – vorherzusagen ist.

Weiterführende Befunde, u. a. zur Wirksamkeit von Ausbildungsprogrammen, werden im Themenfeld Qualifikation dargestellt.

Diese Assistenzkräfte werden in der US-Amerikanischen Studie als Paraeducator und in den britischen Studien als Learning Support Assistants bezeichnet.

Special Education Needs Coordinators übernehmen im britischen Schulsystem koordinierende Aufgaben im Rahmen der inklusiven Schulentwicklung und sind u. a. auch für die Ausbildung der Learning Support Assistants zuständig.

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Witt-Brummermann, M. (2010). Integrative Beschulung. In D. Rost (Hrsg.), Handwörterbuch Pädagogische Psychologie (4. Aufl. S. 299–304). Weinheim: Beltz.

Titel: Inklusion im Sportunterricht
Ein Überblick über internationale Forschungsergebnisse aus den Jahren 2005 bis 2014
verfasst von: Prof. Dr. Sabine Reuker
Anne Rischke
Astrid Kämpfe
Björn Schmitz
Hilke Teubert
Anne Thissen
Holger Wiethäuper
Publikationsdatum: 22.04.2016
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in: German Journal of Exercise and Sport Research / Ausgabe 2/2016
Print ISSN: 2509-3142
Elektronische ISSN: 2509-3150
DOI: https://doi.org/10.1007/s12662-016-0402-7

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