Erschienen in:
01.06.2012 | Interventionelle Kardiologie
Interventionelle Behandlung der Aortenisthmusstenose im Erwachsenenalter
verfasst von:
Dr. S. Schubert, Dr. E. Riesenkampff, Dr. N. Al-Wakeel, Prof. Dr. F. Berger, PD Dr. P. Ewert
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 3/2012
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Zusammenfassung
Die Aortenisthmusstenose (ISTA) ist eine angeborene Verengung der Aorta. Sie macht etwa 5–7% aller angeborenen Herzfehler aus und man unterscheidet die kindliche und adulte sowie die prä-, juxta- und postduktale Form. Patienten im Erwachsenenalter haben häufig einen ausgeprägten Kollateralkreislauf über die Interkostal- und Intervertebralarterien mit einem brachiozephalen Hypertonus. Diese Hypertonie der oberen Körperhälfte führt möglicherweise zu Kopfschmerzen, Schwindelanfällen, zerebralen Durchblutungs- und Sehstörungen oder Nasenbluten. Durch die Durchblutungsstörung der unteren Extremität entstehen Wadenschmerzen (Klaudikationn) bei Belastung oder in Ruhe. Die Langzeitprognose der Patienten wird durch das Risiko und die Folgen der arteriellen Hypertension, der Gefahr einer Aortenruptur und/oder Ausbildung von Aneurysmen bestimmt. Zur Diagnostik gehören neben dem klinischen Status v. a. die Blutdruckmessung an allen 4 Extremitäten, Echokardiographie, 24-h-Langzeitblutdruckmessung und auch eine Bildgebung mittels MRT oder CT. Die Therapie besteht heute präferenziell aus einer interventionellen Herzkatheteruntersuchung mittels Ballondilatation oder Stentimplantation. Durch die Möglichkeit zur Implantation so genannter „covered“ Stents (Stents mit einer Membran) besteht heutzutage die Möglichkeit auch zur Versorgung sehr enger (subatretischer) Stenosen. Aufgrund der potenziellen Risiken sollten diese Eingriffe in einem Zentrum mit entsprechender Erfahrung durchgeführt werden. Ziel der Therapie ist eine effektive Beseitigung der Verengung und damit Reduktion einer arteriellen Hypertension und der Notwendigkeit für eine medikamentöse Therapie. Wir berichten exemplarisch über 2 klinische Fälle.