Erschienen in:
01.12.2007 | Kasuistiken
Intraoperatives „Lazarus-Phänomen“?
Spontane Kreislaufstabilisierung bei einem Patienten mit Herzschrittmacher
verfasst von:
Dr. C.H.R. Wiese, T. Stojanovic, A. Klockgether-Radke, U. Bartels, J.D. Schmitto, M. Quintel, B.M. Graf
Erschienen in:
Die Anaesthesiologie
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Ausgabe 12/2007
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Zusammenfassung
In der vorgestellten Kasuistik wird das Auftreten einer spontanen Kreislaufstabilisierung nach vorherigem Kreislaufstillstand ohne durchgeführte Reanimationsmaßnahmen bei einem Patienten mit Herzschrittmacher vorgestellt. In der Literatur wird diese Situation bei primär durchgeführter, aber erfolgloser Reanimation als „Lazarus-Phänomen“ bezeichnet. Es kam intraoperativ zu einem Kreislaufstillstand, der nach Entschluss der beteiligten Ärzte nicht behandelt wurde. Nach 6 min ohne Beatmung konnte eine spontane Kreislaufstabilisierung beobachtet werden. Die Operation wurde daraufhin fortgeführt und zielgerichtet beendet. Im Anschluss an die Operation wurde der Patient auf die Intensivstation aufgenommen. Er verstarb dort 2 Tage später, ohne einen adäquaten Bewusstseinszustand wiedererlangt zu haben. Die Pathomechanismen für das Auftreten des „Lazarus-Phänomens“ sind unklar. In der aktuellen Literatur werden verschiedene Mechanismen und multifaktorielle Geschehen als Ursache für dieses Phänomen diskutiert.