Erschienen in:
01.11.2004 | Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Isolierter Lungenrundherd
verfasst von:
Dr. E. Hecker, D. Ukena
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 2/2004
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Zusammenfassung
Definitionsgemäß handelt es sich bei einem isolierten Lungenrundherd („solitary pulmonary nodule“, SPN) um einen rundlichen Tumor im Lungenparenchym mit einem Durchmesser <3 cm. Pro 500 Röntgenbilder der Thoraxorgane wird ein SPN als Zufallsbefund beobachtet. Die Inzidenz maligner Veränderungen variiert zwischen 10 und 70%. Für die Diagnostik eines SPN sollte ein Algorithmus zur Anwendung kommen, der die Malignomwahrscheinlichkeit berücksichtigt. Diese Wahrscheinlichkeit ist von der Größe des Rundherdes, der Anamnese bezüglich des inhalativen Nikotinkonsums, dem Patientenalter und den Charakteristika des Rundherdes im CT abhängig. Ist keine Größenänderung über einen Zeitraum von 2 Jahren anhand von Röntgenbildern zu dokumentieren, ist keine weitere Diagnostik notwendig. Ist die Wahrscheinlichkeit für ein Malignom niedrig, sollte ein Monitoring mit seriellen HR-CTs erfolgen. Dagegen ist bei hoher Malignomwahrscheinlichkeit die chirurgische Resektion unter der Voraussetzung eines akzeptablen Operationsrisikos indiziert. Bei einer intermediären Wahrscheinlichkeit (10–80%) ist eine weiterführende Diagnostik sinnvoll. All diese Überlegungen werden in Diskussion mit dem aufgeklärten Patienten realisiert.