Erschienen in:
13.03.2017 | Katarakt | Originalien
Prognostizierbarkeit des Restastigmatismus nach torischer Hinterkammerlinsenimplantation
verfasst von:
D. Mies, T. Klink, W. Eisenbarth, L. M. Meyer
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 1/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der Studie war es, die Prognostizierbarkeit des Restastigmatismus nach Hinterkammerlinsenimplantation mit der torischen und asphärischen Intraokularlinse TECNIS® ZCT, Abott Medical Optics (Ettlingen, Deutschland), systematisch zu untersuchen.
Material und Methoden
Die retrospektive Studie schloss 88 Patientenaugen ein, die im Zeitraum von März 2014 bis Oktober 2015 eine Kataraktoperation mit torischer Linsenimplantation (Modell Tecnis ZCT) erhielten. Nachuntersuchungen fanden 1 Tag, 1 Monat sowie 2 Monate postoperativ statt. Hauptzielgröße war neben bestkorrigiertem Fernvisus und subjektiver/objektiver Refraktion der Unterschied zwischen prognostiziertem und tatsächlichem Restastigmatismus trotz optimaler chirurgischer Linsenausrichtung im Zeitraum bis 2 Monate postoperativ.
Ergebnisse
Der Hornhautastigmatismus konnte im Median von −2,50 dpt (±1,06 dpt) auf −0,75 dpt (±0,51 dpt) gesenkt werden (p ≤ 0,05). Dabei stieg der bestkorrigierte Fernvisus im Mittel von 0,37 logMAR (±0,25 logMAR) präoperativ auf 0,09 logMAR (±0,10 logMAR) postoperativ an. Das sphärische Äquivalent konnte bei den hyperopen Patienten von +3,50 dpt (±1,11 dpt) auf −0,56 dpt (±0,51 dpt) und bei den myopen Patienten von −2,44 dpt (±3,03 dpt) auf −0,69 dpt (±0,81 dpt) reduziert werden. Mithilfe der Power-Vektor-Analyse war keine signifikante Abweichung von den prognostizierten Zielwerten festzustellen. Im Median beträgt der Abweichungswert allerdings auch bei optimaler Platzierung der Intraokularlinse −0,5 dpt. Die IOL rotierte postoperativ im Median um 3,00° (±4,46°).
Schlussfolgerung
Die Implantation einer torischen IOL vom Typ Tecnis ZCT ist ein vorhersehbares, effektives und reproduzierbares Verfahren zur Reduktion eines regulären kornealen Astigmatismus in der Kataraktchirurgie. Dennoch kann es auch bei optimaler chirurgischer Platzierung der IOL und hoher Rotationsstabilität postoperativ zu geringen und selten zu größeren Abweichungen zwischen dem prognostizierten und dem tatsächlichen Restastigmatismus kommen.