Erschienen in:
01.09.2010 | Leitthema
Klinische und elektrophysiologische Diagnostik nervaler Begleitverletzungen am Oberarm
verfasst von:
Dr. F. Dähne, I. Schmehl
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 3/2010
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Zusammenfassung
Die neurologische Untersuchung ermöglicht in Kenntnis des chirurgischen Unfallmusters in der Regel die sichere Diagnose und Höhenzuordnung einer Nervenverletzung am Oberarm. Sie schließt sowohl die Prüfung der nervenbezogenen Motorik, Sensibilität, vegetativen Regulation und Muskeleigenreflexe als auch die Fahndung nach einem Hoffmann-Tinel-Zeichen ein. Elektromyographie und -neurographie sollten bei Kindern wegen hoher Anforderungen an die Patientencompliance nur dann angewandt werden, wenn die klinische Diagnostik versagt oder 2 Monate nach Trauma die prognostische Einschätzung nicht gelingt. Elektrophysiologisch lassen sich Neurapraxie, Leitungsblock und Axonotmesis differenzieren und somit Rückschlüsse auf erwartbare Erholungszeiträume und letztlich auf die Notwendigkeit eines operativen Vorgehens ziehen. Eine Neurotmesis kann weder klinisch noch elektrophysiologisch von einer vollständigen Axonotmesis unterschieden werden und ist daher im Zweifelsfall operativ zu explorieren.