Erschienen in:
30.12.2019 | Kollagenosen | Originalien
Klinische Wertigkeit der Bestimmung von DFS70-Antikörpern für den Ausschluss von Kollagenosen
verfasst von:
D. Kiefer, M. von Brunn, X. Baraliakos, I. Andreica, J. Braun
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
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Ausgabe 8/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Antinukleäre Antikörper (ANA) sind häufig bei Kollagenosen, können aber auch in der Normalbevölkerung vorkommen, daher kommt es bei ANA+-Patienten mit muskuloskeletalen Symptomen gehäuft zu differenzialdiagnostischen Problemen. Die relativ neuen Anti-dense fine speckled-Antikörper (DFS70-AK) werden bei Kollagenosen möglicherweise nur selten nachgewiesen.
Methoden
In diese Querschnittstudie wurden insgesamt 270 Patienten, die im Rheumazentrum Ruhrgebiet behandelt wurden, bevorzugt eingeschlossen, wenn sie ANA+ (≥1:80) waren. Andere Autoantikörper und DFS70-AK wurden ebenfalls untersucht. Die Diagnose einer Kollagenose wurde fachärztlich gestellt. Sensitivität, Spezifität und der positive prädiktive Wert der DFS70-AK wurden für verschiedene ANA-Titer differenziert ermittelt.
Ergebnis
Eine Kollagenose wurde bei 91 ANA+-Patienten diagnostiziert (33,7 %), wobei bei 84 ein Titer ≥1:160 vorlag (92,3 %). DFS70-AK wurden bei 17 von 130 ANA+-Patienten ohne Kollagenose (13,1 %) vs. 2 ANA+-Patienten mit Kollagenose (2,2 %) nachgewiesen (p = 0,027). Kein Patient mit ANA 1:80 hatte DFS70-AK. Im Hinblick auf das Nicht-Vorhandensein einer Kollagenose zeigten die DFS70-AK 97,6 % Spezifität, 13,1 % Sensitivität und einen positiven prädiktiven Wert von 89,5 %, die Höhe des ANA-Titers hatte hierauf keinen Einfluss.
Diskussion
DFS70-AK kommen bei ANA+-Patienten mit Kollagenose nur selten vor, eine solche ist jedoch durch das Vorhandensein von DFS70-AK auch nicht ganz sicher auszuschließen. Die hohe Spezifität der DFS70-AK kann aber z. B. in unklaren Situationen und bei ängstlichen Patienten durchaus von klinischer Bedeutung sein.