Erschienen in:
01.06.2008 | Leitthema
Komplexverletzung des Beckens
verfasst von:
Dr. A. Thannheimer, D.-H. Leuth, V. Bühren
Erschienen in:
Trauma und Berufskrankheit
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Komplexverletzungen stellen hohe Ansprüche an Logistik, Behandler und Management. Trotz immenser Fortschritte in diesen Bereichen ist die komplexe Beckenverletzung (Frakturen des Beckenrings oder selten des Azetabulums mit Beteiligung der Weichteile) nach wie vor mit einer hohen Mortalität behaftet, vorwiegend aufgrund von Blutungen bzw. Sepsis. Durch standardisierte Vorgehensweisen (Algorithmen) lässt sich die schlechte Prognose dieser Verletzungen jedoch verbessern. Da meist erhebliche Energieeinwirkungen zugrunde liegen, ist die Anamneseerhebung bereits ein wichtiger Baustein der Versorgung. Nach klinischer Untersuchung folgen Ultraschalluntersuchung, die die Weiche zwischen Notfalloperation oder weiterer Diagnostik stellt, radiologische Basisdiagnostik und Spiral-CT. Nach der Akutversorgung ist das Zeitmanagement der Versorgung entscheidend: Nach primär großzügigem Débridement und Lavage sind häufig wiederkehrende Revisionen zur Reduktion nekrotischen Gewebes und damit Vermeidung einer Sepsis notwendig.