Erschienen in:
09.08.2016 | Koronare Herzerkrankung | Schwerpunkt: Interventionelle Therapien II
Koronarinterventionen
Aktuelle Entwicklungen für bessere Langzeitergebnisse
verfasst von:
PD Dr. T. Seidler
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Auf Grundlage solider wissenschaftlicher Evidenz haben sich medikamentfreisetzende Stents („drug-eluting stents“ [DES]) der neuen Generation als Standardbehandlung in der interventionellen Kardiologie etabliert. Sie weisen bei mindestens gleicher Sicherheit eine bessere Effizienz als unbeschichtete Stents („bare metal stents“ [BMS]) auf. Dies schließt auch blutungsgefährdete Patienten ein, sodass inzwischen keine Indikation mehr existiert, bei der ein BMS einem aktuellen DES überlegen wäre. DES der zweiten Generation wurden mit dem Ziel einer weiteren Optimierung hinsichtlich der Plattform, der Polymerchemie und der Medikamentenfreisetzung modifiziert. Bislang ist bestenfalls eine statistische Nichtunterlegenheit gegenüber prototypischen zweitgenerations DES belegt, weshalb eine Kennzeichnung als Stents der dritten Generation für diese Variationen derzeit unberechtigt erscheint. Bioresorbierbare Scaffolds werden in der aktuellen ABSORB-III-Zulassungsstudie untersucht. Der derzeitige Beobachtungszeitraum ermöglicht noch keine Ausprägung des erhofften verbesserten Schutzes vor Spätkomplikationen, sodass auch hier lediglich eine statistische Nichtunterlegenheit als Mindestmaß für die Effizienz und Sicherheit gezeigt ist. Neben Studien zur intrakoronaren Bildgebung weisen aktuelle Daten zur Dauer der Thrombozytenaggregationshemmung auf neue Möglichkeiten hin, die Langzeitergebnisse nach perkutaner Koronarintervention weiter zu verbessern.