Erschienen in:
01.06.2007 | Kasuistiken
Korrektur einer valgischen Unterschenkelfehlstellung bei postradiogener Hautveränderung
Anpassung der Osteosyntheseart an die gegebenen Weichteilverhältnisse
verfasst von:
Dr. O. Weber, A. Florczyk, N. Pittlik, C. Burger, M. Müller, K. Kabir, C. Rangger, D.C. Wirtz
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 6/2007
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Zusammenfassung
Die Beachtung und Einbeziehung des Haut-Weichteil-Mantels bei der Wahl einer Osteosynthese ist unstrittig. Aufgrund der „natürlichen“ kritischen Weichteile im Bereich des Unterschenkels gilt hier dieser Grundsatz umso mehr und führte zur Entwicklung minimal-invasiver Osteosyntheseformen. Dennoch kann in Ausnahmefällen auch dieses begrenzte Operationstrauma für vorgeschädigte Weichteile zu viel sein.
Wir berichten in diesem Zusammenhang über den Fall einer 62-jährigen Patientin, die sich bei postradiogener Osteopenie eine diaphysäre Unterschenkelfraktur zugezogen hatte. Aufgrund des ebenfalls bestehenden Manschettenradioderms erfolgte zunächst die konservative Therapie, bei der sich allerdings ein zunehmendes Crus valgum entwickelte. Während dies bei „normalem“ Weichteilmantel die ideale Indikation für eine Achskorrektur über einen Verriegelungsnagel darstellt, hätten hier die Verriegelungsinzisionen zu einer nahezu sicheren Weichteilnekrose geführt. Durch Implantation eines expandierbaren Nagels konnte diese Problematik vermieden werden.
Allerdings kam es nach 10 Monaten zu einer Nagelperforation, sodass wir einen retrograden Arthrodesennagel implantierten. Wir stellen anhand dieses Falles die Besonderheiten dieser im mitteleuropäischen Raum selten verwendeten Osteosyntheseform dar und diskutieren andere operative Maßnahmen.