Erschienen in:
01.09.2004 | Originalien
„Kreuzbandschrumpfung“—eine biomechanische Studie
Schrumpfung von elongierten Kreuzbändern unter Anwendung von Radiofrequenzenergie
verfasst von:
A. Weimann, M. Jahnke, T. Zantop, T. Fuchs, W. Drescher, Priv.-Doz. Dr. W. Petersen
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2004
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Zusammenfassung
Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, biomechanische Eigenschaften nativer und experimentell elongierter vorderer boviner Kreuzbänder nach Applikation von bipolarer Radiofrequenzenergie zu evaluieren.
Mit einer Materialprüfmaschine wurden die biomechanischen Eigenschaften von intakten (Gruppe 1, n=20) und zyklisch elongierten Rinderkreuzbändern (Gruppe 2, n=20) nach der Applikation von bipolarer Radiofrequenzenergie (ArthroCare®) bestimmt. Nach einem zyklischen Lastprotokoll (1000×400 N) wurden Elongation, Versagenslast, maximale Last und Steifigkeit evaluiert. Als Kontrollgruppe dienten native Rinderkreuzbänder (Gruppe 3, n=20).
Durch die Applikation von Radiofrequenzenergie konnten sowohl intakte (Gruppe 1), als auch experimentell elongierte Kreuzbänder (Gruppe 2) um 4 mm verkürzt werden. Im Vergleich zur Kontrollgruppe zeigten die radiochirurgisch behandelten Kreuzbänder beider Gruppen nach zyklischer Last eine höhere Elongation sowie eine signifikant reduzierte Versagenslast, maximale Last und Steifigkeit (p<0,05), wobei die Kreuzbänder der Gruppe 2 die geringsten Werte erbrachten.
Durch die Applikation von radiochirurgischer Energie kam es zu einer deutlichen biomechanischen Schwächung der getesteten Kreuzbänder. Sollte Radiofrequenzenergie bei der Behandlung elongierter Kreuzbänder trotzdem zur Anwendung kommen, ist eine sehr restriktive Nachbehandlung zu empfehlen.