Erschienen in:
01.09.2004 | Originalien
Was leistet die winkelstabile Plattenosteosynthese bei der distalen Radiusfraktur des alten Menschen?
verfasst von:
Priv.-Doz. Dr. M. Walz, B. Kolbow, F. Auerbach
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 8/2004
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Versorgung distaler Radiusfrakturen mittels winkelstabiler Plattenosteosynthese findet zunehmende Verbreitung. Die gegenüber den konventionellen Platten höhere Stabilität ermöglicht die gerade bei artikulären und gelenknahen Frakturen angestrebte frühfunktionelle Behandlung. Wir sind der Frage nachgegangen, ob sich die mechanischen Vorteile winkelstabiler Implantate auch auf die distale Radiusfraktur im hohen Lebensalter übertragen lassen. Hierzu wurde der Repositionsverlust im radiologischen Verlauf ausgewertet. Im Vergleich zweier bezüglich Alters- und Frakturtypverteilung weitgehend homogener Patientengruppen zeigte sich für die winkelstabile Plattenosteosynthese (n=44) gegenüber der Versorgung mit konventionellen Platten (n=30) eine erheblich geringere Rate von Redislokationen (4,6%/40,0%). Aufgrund dieser Resultate konnten wir die postoperative Handgelenkimmobilisierung auch bei alten Patienten schrittweise zugunsten einer postoperativen frühfunktionellen Behandlung aufgegeben. Hier erwiesen sich bislang im Rahmen einer prospektiven Studie die winkelstabilen Implantate als zuverlässig. Auch unter den spezifischen Problemen des alten Menschen, wie Osteoporose und häufig eingeschränkter Kooperationsfähigkeit gewährleistet die winkelstabile Plattenosteosynthese distaler Radiusfrakturen eine hohe Stabilität, die in den meisten Fällen eine frühfunktionelle Nachbehandlung erlaubt.