Wie weit ist Chirugie 4.0?

Fortschritte auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz (KI) führen dazu, dass auch in der Medizin, insbesondere der Radiologie, ein echter Nutzen für Arzt und Patient gezogen werden kann. Die zunehmende Vernetzung von Datensystemen in der Medizin führt nicht nur zu einer modernen Interdisziplinarität im Sinne einer Kooperation verschiedener medizinischer Fachbereiche, sondern stellt auch neue Herausforderungen an die Gebäude- und Rauminfrastruktur. Der chirurgische Operationsraum der Zukunft entwickelt sich hin zu einer intelligenten und kommunikativen Raumplattform. Die Gebäudeinfrastruktur (Operationssaal) dient dabei als Sensor und Aktor und benötigt neben der Möglichkeit zur Kommunikation der einzelnen Komponenten auch die Fähigkeit, Daten dynamisch weiterzuverarbeiten, zu verknüpfen und durch spezialisierte Applikationen dem Operationsteam zugänglich zu machen. Integrale Gebäudedaten (u. a. Klimatisierung, Lichtsteuerung, Geräteanmeldung) werden hierbei zusammengeführt mit patientenbezogenen Daten (Alter, Erkrankungsart, Begleiterkrankungen, vorhandene Diagnostik CT- und MRT-Bilder). Diese Daten dienen nicht nur den Anwendungen, sondern bilden auch die Basis für die Entwicklung und Verbesserung neuer Methoden. Neu auf den Markt kommende Systeme wie auch schon Vorhandene werden sich daran messen müssen, inwieweit sie in der Lage sein werden (ähnlich der Entwicklung von mobilen Telefon zum Smartphone), diese Integration von Informationen zu gewährleisten. Während noch keine vollständig integrierten Plattformen dieser Art verfügbar sind, zeigen sich die Möglichkeiten der KI schon jetzt in Bereichen, die Aufgrund ihrer natürlichen Verwendung von digitalen Systemen einen guten Integrationspunkt bieten (z. B. in Endoskopie und Robotik).