Erschienen in:
01.08.2011 | Leitthema
Künstliche Iris
verfasst von:
Prof. Dr. P. Szurman, G. Jaissle
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Die flexible Irisprothese nach Koch mit individuell angefertigter Iriszeichnung dient zur Vorderabschnittrekonstruktion bei Patienten mit partieller oder vollständiger Aniridie. Die Implantation erfolgt in den Sulcus ciliaris und wird nur in pseudophaken oder aphaken Augen empfohlen. Das mehrschichtig aufgebaute Implantat besteht im Kern aus einer Silikonträgermatrix mit eingearbeitetem Farbpigment, ummantelt mit einer weiteren Schicht „medical-grade“ Silikon. Als Designvariante ist das Implantat mit oder ohne eine zusätzlich eingebundene Gewebeschicht verfügbar. Ohne Gewebe ist das Implantat flexibler, kann problemlos gefaltet werden und passt sich dem anatomischen Verlauf des Sulcus gut an. Dagegen haben Implantate mit Gewebe eine größere Steifigkeit und vermitteln eine deutlich bessere Fadenhaftung beim Einnähen. Beschrieben werden verschiedene Techniken zur Implantation von Teil- und Vollprothesen sowie Anleitungen zur Berechnung der Implantatgröße. Vollprothesen können mit anderen rekonstruktiven Maßnahmen wie sklerafixierten Intraokularlinsen kombiniert werden und sind insbesondere in der Silikonölchirurgie als Endothelschutz hilfreich. Bei sorgfältiger Indikationsstellung und Anwendung ist die flexible Irisprothese eine wertvolle Erweiterung des Spektrums rekonstruktiver Möglichkeiten im vorderen Augensegment.