Erschienen in:
10.01.2018 | Magnetresonanztomografie | Leitthema
Läsionsorientierte Epilepsiechirurgie
verfasst von:
PD Dr. M. von Lehe, Y. Parpaley, A. Kowoll, T. Wehner, J. Wellmer
Erschienen in:
Clinical Epileptology
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die heute zur Verfügung stehende Qualität magnetresonanztomographischer Untersuchungen erlaubt, weitaus stärker als früher epileptogene Läsionen in das Zentrum epilepsiechirurgischer Planungen und Prozeduren zu stellen. Neben der bloßen Detektion der Läsion ist bei läsionszentrierten Operationsverfahren wie Läsionektomien oder läsionsfokussierten Thermokoagulationen die Erkennung der Läsionsgrenzen wichtig.
Ziel der Arbeit/Fragestellung
Darstellung heutiger klinisch-bildgebender Möglichkeiten, um Läsionsgrenzen präoperativ so zuverlässig wie möglich darzustellen und diese in die Operationsplanung und -durchführung zu integrieren.
Material und Methoden
Expertenempfehlung, Beispieldarstellung anhand einer fokalen kortikalen Dysplasie (FCD) IIB.
Ergebnisse
Der 3 T-Magnetresonanztomographie (MRT) sollte bei läsionsorientierten Operationsmethoden gegenüber der 1,5 T-MRT der Vorzug gegeben werden. Bei epileptogenen Läsionen mit solider Gewebskomponente ist die 3‑D-FLAIR die sensitivste präoperative Sequenz. Neue Sequenzen wie die ZOOMit® (Siemens, Erlangen, Deutschland) können bei einzelnen Läsionstypen (FCD IIB) noch überlegen sein. Planare, curvilineare und radiale Bildrekonstruktionen helfen, Grenzen der Läsionen visuell zu erfassen. Durch das Importieren in die chirurgische Planungssoftware können diese Informationen für den Neurochirurgen sowohl bei stereotaktischen als auch bei offen Neuronavigation-gestützten resektiven Eingriffen verfügbar gemacht werden.
Schlussfolgerung
Läsionsorientierte Epilepsiechirurgie sollte auf Basis der besten verfügbaren präoperativen Bildgebung inklusive Nachbearbeitungsmethoden erfolgen.