Erschienen in:
01.05.2004 | Leitthema
Lebermetastasen
Indikation und Ergebnisse der Leberresektion und interventioneller Behandlungsverfahren
verfasst von:
M. Golling, S. Pepperl, Prof. Dr. T. Lehnert
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2004
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Zusammenfassung
Die Leberresektion zur Behandlung von Metastasen solider Tumoren mit kurativer Zielsetzung kann heute mit einer akzeptablen perioperativen Morbidität und Letalität (<3%) durchgeführt werden. Die meisten Erfahrungen liegen mit den Metastasen kolorektaler Karzinome vor. Die Fünfjahresüberlebensraten betragen hier bei primärer, aber auch bei wiederholter, Metastasenresektion jeweils 25–30%. Allerdings sind zum Zeitpunkt der Diagnose lediglich knapp 20% der Patienten durch eine Leberresektion potenziell kurvativ behandelbar. Stand bisher die intra- und postoperative Risikominimierung als Voraussetzung für eine gute Langzeitüberlebensrate im Vordergrund, so erscheint eine Prognoseverbesserung künftig in erster Linie durch eine Erweiterung der Indikations- und Therapiespektren möglich. Zwar haben adjuvante Therapiemaßnahmen nach Leberresektion bisher keine Erfolge gezeitigt, doch konnte bei Ansprechen auf eine Induktionstherapie bei ca. 15% der Patienten mit primär nicht resektablen Metastasen sekundär eine vollständige Metastasenresektion mit kurativer Zielsetzung durchgeführt werden. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die Kombination der Leberresektion mit interventionellen Verfahren sowie eine weitere chirurgische Spezialisierung es ermöglichen, bis dato nicht resektable Lebermetastasen operativ anzugehen. Die Kombination resezierender und thermoablativer Verfahren, die selektive portale Embolisation, mehrzeitige Leberresektionen und die Möglichkeiten multimodaler Therapiekonzepte bei primär nicht kurativ operablen Befunden müssen künftig in klinischen Studien systematisch überprüft werden.