Erschienen in:
01.09.2011 | Originalarbeit
Leichtverletzte Patienten einer innerstädtischen Rettungsstelle in Berlin
Substanzmissbrauch, Wohnbereich und Sozialstruktur
verfasst von:
Dr. T. Neumann, B. Neuner, E. Weiß-Gerlach, U. Grittner, A. Tempka, C. Spies
Erschienen in:
Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel dieser Post-hoc-Untersuchung war es, die Häufigkeit von Substanzmissbrauch bei leichtverletzten Patienten einer innerstädtischen Rettungsstelle räumlich darzustellen: Die zugrunde liegende Hypothese war, dass Substanzmissbrauch in Berlin auch mit der Wohnbereichszugehörigkeit assoziiert ist.
Methode
In einer Rettungsstelle wurden 2716 Leichtverletzte computergestützt zum Alkoholkonsum (AUDIT-Test), Raucherstatus und dem Konsum illegaler Drogen im letzten Jahr bzw. per Fragebogen zu soziodemographischen Daten und Postleitzahl der Meldeadresse befragt.
Ergebnisse
Es bestehen deutliche räumliche Unterschiede: So lässt sich der Nahbereich der Rettungsstelle in Berlin-Mitte als ein Schwerpunkt von Substanzmissbrauch identifizieren. Hier gibt es anteilig mehr Nichterwerbstätige, ein geringeres Einkommen bzw. mehr Studenten unter den Patienten. Bei Patienten aus der Peripherie der Stadt ist Substanzmissbrauch seltener.
Schlussfolgerungen
Die Wohnbereichszugehörigkeit ist in Berlin mit der Häufigkeit von Substanzmissbrauch assoziiert. Es sind weitere Untersuchungen auf Wohnbereichsebene bzw. multizentrisch auf Rettungsstellenebene notwendig, um belastbare Schlussfolgerungen zu ziehen.