Zusammenfassung
Zur Behandlung der ambulant erworbenen Pneumonie liegen eine Reihe von Leitlinien unterschiedlicher Fachgesellschaften vor, von denen die der ATS bzw. IDSA, ERS und BTS (neuerdings NICE) die größte Verbreitung genießen. Im deutschsprachigen Raum ist die Leitlinie der DGP/DGI/PEG/CAPNETZ wegweisend.
Obwohl sich alle Leitlinien auf dieselbe Weltliteratur beziehen, sind die Konzepte und z. T. auch die Empfehlungen unterschiedlich. Diese Unterschiede betreffen weniger die Diagnostik als vielmehr vor allem den Umfang der als erforderlich erachteten initialen kalkulierten antimikrobiellen Therapie.
Zahlreiche Studien haben versucht, Leitlinien zu validieren. Eine Reihe von methodischen Schwierigkeiten (vor allem die höchst unterschiedli-chen Risiken der Letalität in den Schweregraden der Pneumonie) stehen bisher klaren Ergebnissen entgegen.
Vor diesem Hintergrund sind Reichweite, aber auch Limitationen der Leitlinien zu beachten. Leitlinien können zwar aufgrund ihrer Systematik die höchste Autorität beanspruchen, bleiben jedoch stets eine vorläufige und grundsätzlich korrekturbedürftige Handlungsanleitung.