Erschienen in:
15.08.2016 | Levomethadon | Kurzbeiträge
Intravenöser Missbrauch von Bupropion
verfasst von:
N. Behler, A. Lehmann, B. Malchow, Dr. U. Palm
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2017
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Auszug
Der intravenöse Missbrauch von Bupropion als stimulierendes Suchtmittel wurde in der internationalen Literatur bisher selten diskutiert. Die pharmakologische Wirkung von Bupropion, das oral appliziert als Antidepressivum sowie bei der Raucherentwöhnung Verwendung findet, beruht auf einer Wiederaufnahmehemmung von Noradrenalin und Dopamin. Es besteht eine geringe Serotonin-Wiederaufnahmehemmung ohne Monoaminoxidasehemmung. Chemisch hat die Substanz Ähnlichkeit zu Amphetaminen und zeigt als Cathinonderivat strukturelle Merkmale vergleichbar mit Substanzen, die auf dem illegalen Markt als „Badesalze“ oder „legal highs“ verkauft werden (u. a. MDPV, 3MMC). In der Literatur finden sich wiederholt Berichte über die missbräuchlich transnasale sowie intravenöse Anwendung von Bupropion [
1,
5‐
7,
12,
14,
16,
18,
21]. Es wird beschrieben, dass eine versehentlich subkutane Gabe im Rahmen des i. v. Abusus eine stark gewebe- und gefäßschädigende Wirkung besitzt [
18]. Wir beschreiben hier einen Fall von intravenösem Bupropion-Abusus, bei gleichzeitigem intravenösem Konsum von Badesalz, mit rezidivierender Abszessbildung [
3] im Bereich der Injektionsstelle, aber insbesondere auch abseits der eigentlichen Injektionsstelle. …