04.03.2024 | Künstliche Intelligenz | Leitthema
Endoprothetik im Wandel: die Rolle der künstlichen Intelligenz
verfasst von:
Dr. med. Vincent Lallinger, Florian Hinterwimmer, Rüdiger von Eisenhart-Rothe, Igor Lazic
Erschienen in:
Knie Journal
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Zusammenfassung
Künstliche Intelligenz (KI) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit wegweisend in der Endoprothetik sein – mit breiten Anwendungsmöglichkeiten prä-, intra- und postoperativ. Die Möglichkeiten für Patienten, Ärzte und die Gesundheitspolitik sind beträchtlich, insbesondere im Kontext einer optimierten und individualisierten Patientenversorgung. Trotz dieser mannigfaltigen Möglichkeiten sind derzeit nur wenige KI-Anwendungen in der klinischen Routine vorhanden, hauptsächlich aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit auswertbarer Gesundheitsdaten. KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie trainiert werden. Wenn die Daten nicht ausreichend, unvollständig oder verzerrt sind, kann die KI fehlerhafte Schlussfolgerungen ziehen. Die jetzigen Ergebnisse solcher KI-Anwendungen in der Endoprothetik sind daher kritisch zu sehen – insbesondere da bisherige Datengrundlagen a priori nicht für KI-Anwendungen konzipiert waren. Die erfolgreiche Integration von KI erfordert daher einen gezielten Fokus auf den Aufbau einer zielgerichteten Datenstruktur. Um das volle Potenzial von KI auszuschöpfen, sind umfassende klinische Datenmengen notwendig, die nur durch einen multizentrischen Ansatz realisiert werden können. In diesem Zusammenhang bleiben ethische und datenschutzrechtliche Fragen nicht nur in der Orthopädie eine weitere Frage. Kooperative Anstrengungen auf nationaler und internationaler Ebene sind daher unerlässlich, um neue KI-Anwendungen zu erforschen und erfolgreich in die klinischen Praxis zu integrieren.