Erschienen in:
01.06.2012 | Einführung zum Thema
Pathophysiologie, Klinik und Diagnose der Hyperhidrose
verfasst von:
Prof. Dr. E. Hölzle, PD Dr. F.G. Bechara
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 6/2012
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Auszug
Ekkrine Schweißdrüsen dienen in erster Linie der Thermoregulation. Unter physiologischen Bedingungen können die etwa 4 Mio. ekkrinen Schweißdrüsen der menschlichen Haut bis zu 2 l Schweiß pro Stunde sezernieren. Besonders dicht sind die Schweißdrüsen an Handflächen, Fußsohlen und Achselhöhlen, in denen sich allein 20.000 bis 30.000 ekkrine Schweißdrüsen befinden [
10]. Die Verdunstungskälte des Schweißes an der Hautoberfläche schützt den Körper vor Überwärmung. Im Bereich der Leistenhaut, an Handflächen und Fußsohlen dient das Schwitzen als Perspiratio insensibilis zur Anfeuchtung der Hornschicht und damit Optimierung der Reibung. Axilläres Schwitzen besitzt wahrscheinlich eine atavistische Funktion und ist Teil des axillären Duftorgans. Die durch bakterielle Zersetzung des apokrinen Schweißes präformierten geruchsaktiven Substanzen haften an der Hautoberfläche und werden durch die plötzlich einsetzende Befeuchtung durch den ekkrinen Schweiß mit dessen Verdunstung in die Umgebung freigesetzt. Thermoregulatorisches Schwitzen betrifft insbesondere den Körperstamm, wo Schweiß großflächig abdunsten kann. Schwitzen an Handflächen, Fußsohlen und in den Achselhöhlen wird überwiegend durch emotionale Stimuli getriggert. Diese sind geistige Anspannung, Schmerz, Angst und Befangenheit [
2]. …