Erschienen in:
01.07.2013 | Leitthema
Klinik und Klassifikation der Rosazea
verfasst von:
P. Lehmann
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 7/2013
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Zusammenfassung
Die Rosazea ist eine häufige, chronische Dermatose, die hauptsächlich das Gesicht befällt. Aufgrund der beeinträchtigten äußeren Erscheinung kann sie für den Patienten sehr belastend sein und zu psychosozialen Auffälligkeiten führen. Die Rosazea tritt im Erwachsenenalter auf, am häufigsten bei 40- bis 50-Jährigen. Der Verlauf variiert individuell, ein Abklingen der Erkrankung ist in jedem Stadium möglich. Im Allgemeinen werden 3 Hauptstadien unterschieden: die Rosacea erythematosa-teleangiectatica (Stadium I), die Rosacea papulopustulosa (Stadium II) und die glandulär hyperplastische Rosazea (Stadium III). Neben diesen 3 Hauptformen gibt es zahlreiche Sondertypen, die häufig mit differenzialdiagnostischen Schwierigkeiten einhergehen und einer spezifischen therapeutischen Strategie bedürfen. Hierzu gehören die Rosacea conglobata, die Rosacea fulminans, die granulomatöse Rosazea, das persistierende Ödem (Morbus Morbihan), die gramnegative Rosazea und die Steroidrosazea. In jüngerer Zeit wurden vermehrt Rosazeafälle beobachtet, die durch Inhibitoren epidermaler Wachstumsfaktoren (Cetuximab, Geftinib) im Rahmen der Chemotherapie verschiedener maligner Erkrankungen hervorgerufen wurden. Diese Nebenwirkungen wurden als akneiforme Eruptionen beschrieben, zumindest bei einem Teil der Patienten ähnelt das Erkrankungsbild aber der Rosazea. Daher kann diese Form als eine Untergruppe der medikamenteninduzierten Rosazea klassifiziert werden.