Erschienen in:
01.07.2009 | Schwerpunkt
Septischer Kreislaufschock und septische Kardiomyopathie
verfasst von:
Prof. Dr. K. Werdan, S. Hettwer, S. Bubel, A. Oelke, R.S. Hoke, R. Wimmer, H. Ebelt, U. Müller-Werdan
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2009
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Zusammenfassung
Der septische Schock ist nicht nur ein „Kreislaufschock“, sondern auch ein „Herzschock“, bedingt durch die als „septische Kardiomyopathie“ bezeichnete, potenziell reversible Schädigung des Herzens. Störungen der Makro- und Mikrozirkulation, eine individuell unterschiedlich ausgeprägte kardiale Funktionseinschränkung sowie eine hochgradige Einschränkung der bedarfsorientierten Regulation der Herzfunktion stellen die Komponenten des septischen Schocks dar. Bakterientoxine, inflammatorische Mediatoren sowie die disseminierte intravasale Gerinnung/Verbrauchskoagulopathie sind ursächlich für die Schädigungen anzuschuldigen; die kardiale Regulationsstörung wird durch die Interaktion von Endotoxin mit dem Schrittmacherstrom I
f entscheidend mitgeprägt. Zur Abschätzung des Anteils von Kreislauf- und Herzschädigung am Schockgeschehen ist deren Quantifizierung hilfreich; für die Kreislaufkomponente ist die Abnahme des systemischen Gefäßwiderstands repräsentativ und für die Herzkomponente die Reduktion der relativen nachlastbezogenen Herzfunktion. Je stärker die Kreislauf- und Herzschädigung, umso ungünstiger ist die Prognose des Sepsispatienten. Die Therapie des septischen Kreislaufschocks und der septischen Kardiomyopathie ist noch weitgehend symptomatisch; erste kausale Therapieansätze sind in Erprobung.