Erschienen in:
01.02.2007 | Originalien
Die subdentale Synchondrose
Eine computertomographische und histologische Untersuchung zu morphologischen Aspekten der Densbasisfraktur an 36 humanen Axispräparaten
verfasst von:
M. Gebauer, F. Barvencik, F. T. Beil, C. Lohse, P. Pogoda, K. Püschel, J. M. Rueger, Prof. Dr. M. Amling
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2007
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Zusammenfassung
Hintergrund
Entwicklungsgeschichtlich wird der Axis aus 4 Knochenkernen gebildet: 2 kraniale Knochenkerne, welche das Odontoid ausformen, werden von den Knochenkernen des Corpus axis durch die sog. subdentale Synchondrose getrennt. Während der weiteren Entwicklung können Anteile der subdentalen Synchondrose – welche nach bisheriger Vorstellung vollständig schließt – auch im adulten Axis persistieren.
Ergebnisse
Im klinischen Alltag müssen Rudimente der subdentalen Synchondrose bisweilen von einer Fraktur der Densbasis (Typ II gemäß Anderson und D’Alonzo) unterschieden werden. Um die Morphologie der subdentalen Synchondrose sowie des Axis zu charakterisieren, wurde der komplette Axis von 36 Patienten dreier Altersgruppen, welche den natürlichen Alterungsprozess des Skeletts repräsentieren, entnommen und untersucht. Zunächst wurde die Knochendichte (BMD) der Axispräparate mittels peripherer quantitativer Computertomographie (pQCT) bestimmt. Die morphologische Analyse an unentkalkten Präparaten zeigt eine Persistenz der subdentalen Synchondrose bei 87% aller Präparationen. Die histologische Charakterisierung der subdentalen Synchondrose weist auf eine überwiegend knorpelige Matrix hin, in welcher einige nur schwach ausgeprägte ossifizierte Bereiche eingegliedert sind. Histomorphometrisch konnte eine signifikante Verminderung der trabekulären Knochenmasse sowie der Kortikalisdicke im Bereich der Densbasis verglichen mit dem Dens und dem Corpus axis nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung
Zusammenfassend wird durch diese Untersuchung die strukturelle Besonderheit der subdentalen Synchondrose hervorgehoben. Neben den bekannten biomechanischen Eigenschaften weisen diese Daten darauf hin, dass die strukturelle Besonderheit der Densbasis des Axis zu einer erhöhten Frakturneigung in dieser Region prädisponieren und zu einer verminderten Frakturheilungspotenz nach Typ-II-Frakturen gemäß Anderson und D’Alonzo beitragen könnte.