Erschienen in:
04.09.2017 | Schulterluxation | Leitthema
Initiales Management der traumatischen ventralen Schultererstluxation
verfasst von:
M. Minkus, E. Böhm, PD Dr. med. univ. P. Moroder, Univ.-Prof. Dr. M. Scheibel
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
|
Ausgabe 2/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die Therapiekonzepte der primärtraumatischen ventralen Schulterluxation werden in der Literatur weiterhin kontrovers diskutiert. Während über die Abläufe des initialen Managements weitestgehend Einigkeit herrscht, ist die folgende Therapieplanung von unterschiedlichen Faktoren abhängig.
Ziel der Arbeit
In dieser Übersichtsarbeit sollen die entscheidenden Aspekte zum initialen Vorgehen in der Rettungsstelle, der klinischen und radiologischen Diagnostik sowie die sich daran anschließenden Behandlungsmöglichkeiten erläutert werden.
Material und Methoden
Eine strukturierte Literaturrecherche mit Auswertung entsprechender klinischer und Grundlagenstudien unter Berücksichtigung der eigenen klinischen Erfahrung diente der Erstellung dieses Beitrags.
Ergebnisse
Zur Diagnosestellung ist neben einer fokussierten Anamnese und klinischen Untersuchung ein Nativröntgen in 2 Ebenen zielführend. Auf mögliche Nervenschädigungen oder Frakturen sollte vor und nach Reposition geachtet und diese dokumentiert werden. Das Repositionsmanöver nach Matsen ist aufgrund der schonenden Durchführung zu empfehlen. Im seltenen Fall einer irreponiblen Luxation durch eine Weichteil- oder knöcherne intraartikuläre Interposition kann eine offene Reposition notwendig werden. Das weitere therapeutische Vorgehen richtet sich entscheidend nach dem Alter, Aktivitätsniveau und Begleitpathologien, welche das Risiko einer Rezidivluxation bestimmen. Bei knöchernen Begleitverletzungen sowie jungen und sportlich aktiven Patienten wird die operative Schulterstabilisierung empfohlen.
Schlussfolgerungen
Ein strukturierter Behandlungsablauf ist für das initiale Management der primärtraumatischen ventralen Schulterluxation essenziell. Ein allgemein gültiger Therapiealgorithmus für die weitere Behandlung existiert nicht. Unter Berücksichtigung instabilitätsassoziierter und patientenspezifischer Faktoren sollte die Therapie individuell festgelegt werden.