Erschienen in:
24.05.2018 | Arthroskopie | Leitthema
Die Arthroskopie des distalen Radioulnargelenks
verfasst von:
Dr. T. Pillukat, M. Mühldorfer-Fodor, J. Windolf, J. van Schoonhoven
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 8/2018
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Operationsziel
Ziel des Verfahrens ist die Inspektion des unteren Rezessus des distalen Radioulnargelenks (DRUG), der Gelenkflächen der Incisura radii und des Ellenkopfes, der Kuppe des Ellenkopfes und der proximalen Oberfläche des Discus triangularis (TFCC).
Indikationen
Die Arthroskopie des distalen Radioulnargelenks dient zur Feststellung pathologischer Veränderungen bei ulnarseitigem Handgelenkschmerz, insbesondere bei negativen Befunden in der konventionellen Röntgendiagnostik und MRT-Diagnostik sowie der Durchführung arthroskopisch gestützter Verfahren.
Operationstechnik
In Vertikalextension des Handgelenks werden zwei Portale auf der Streckseite des DRUG zwischen den Sehnen des M. extensor digiti minimi und M. extensor carpi ulnaris angelegt. Durch Einbringen einer Arthroskopieoptik für kleine Gelenke erfolgt die Inspektion des Ulnakopfes, der Incisura radii, des unteren Gelenkrezessus des DRUG sowie der proximalen Fläche und der Insertionsstellen des TFCC.
Schlussfolgerungen
Die Arthroskopie des distalen Radioulnargelenks ist ein seltenes und nicht routinemäßig eingesetztes Verfahren zur Abklärung und Behandlung von ulnokarpalen Schmerzen. Es ist technisch anspruchsvoll, mit einer flachen Lernkurve und anatomiebedingten Schwierigkeiten. Eine vollständige Übersicht über das Gelenk lässt sich nicht immer gewinnen. Seltene Komplikationsmöglichkeiten sind Verletzungen der Extensor-digit-minimi-Sehne sowie Quetschung oder Durchtrennung des Ramus transversus des Ramus dorsalis nervi ulnaris. Die Methode ist besonders wertvoll zur Feststellung proximaler TFCC-Läsionen, die ansonsten übersehen werden.