Erschienen in:
01.11.2007 | Leitthema
Molekularbiologische Keimdiagnostik bei Endophthalmitis
verfasst von:
Dr. S. Zimmermann, A. Dalpke
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 11/2007
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Zusammenfassung
In den letzten Jahren haben sich die Möglichkeiten der molekularbiologischen Nachweismethoden aus okulären Flüssigkeiten ständig verbessert. Für die mikrobiologische Diagnostik bei Endophthalmitis bieten PCR-Verfahren häufig einen Zeitvorteil gegenüber dem konventionellen Kulturnachweis. Außerdem können mit molekularbiologischen Verfahren geringe Keimmengen erfasst werden, und sie ermöglichen eine Erregeridentifizierung auch unter laufender antibiotischer Therapie. Deshalb sind molekularbiologische Verfahren besonders bei rezidivierenden oder therapierefraktären Verläufen indiziert. Im Bereich der Uveitisdiagnostik ermöglichen die neuen sensitiven Verfahren weiterhin den Nachweis schwer kultivierbarer Pathogene direkt aus Kammerwasser oder Glaskörperflüssigkeit. Schließlich erleichtern sie in einigen Fällen eine Speziesidentifikation, die mit kulturellen oder serologischen Verfahren nicht möglich ist. Insbesondere bei Patienten mit immunsuppressiver Therapie ist eine serologische Diagnostik mit Unsicherheiten belastet, hier bieten molekulare Diagnostikverfahren Vorteile. Für die erfolgreiche Anwendung molekularbiologischer Nachweisverfahren müssen die Limitationen dieser Techniken jedoch ebenso beachtet werden.