Erschienen in:
01.05.2009 | Leitthema
Bedeutung einer begleitenden psychologischen Behandlung
Kann psychosoziale Beratung bzw. Psychotherapie während reproduktionsmedizinischer Maßnahmen die Schwangerschaftsraten erhöhen?
verfasst von:
PD.Dr. T. Wischmann
Erschienen in:
Gynäkologische Endokrinologie
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Ausgabe 2/2009
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Zusammenfassung
Ziel
Verschiedene psychosoziale Interventionen sind für infertile Personen empfohlen worden, es bleibt aber unklar, was deren Implikationen sind und wie deren Effektivität bewertet werden kann.
Methoden
Es wird ein Überblick über Studien zur Wirksamkeit der persönlichen psychosozialen Betreuung bei reproduktionsmedizinischer Behandlung gegeben
Ergebnisse
Die Teilnahme an Selbsthilfegruppen empfiehlt sich zur Stärkung der Bewältigungsfähigkeiten. Psychosoziale Beratung und Psychotherapie sind effektiv in der Reduktion negativer Affekte, in der Regel schon nach kurzer Zeit (weniger als 10 Sitzungen). Schwangerschaftsraten erhöhen sich durch psychosoziale Interventionen wahrscheinlich nicht, was aber endgültig noch nicht geklärt ist.
Fazit
Kinderwunschberatung und edukative Gruppen scheinen die effektivsten Formen psychosozialer Interventionen bei Fertilitätsstörungen zu sein. Kinderwunschberatung sollte daher in allen Stadien der reproduktionsmedizinischen Behandlung möglich und für die teilnehmenden Personen kostenfrei sein. Ablauf, Inhalt und Ziele der Beratung sollten transparent gemacht werden. Die Wirksamkeit von Selbsthilfegruppen muss noch systematischer evaluiert werden. Einige methodische Fragen bedürfen nach wie vor der Klärung und die Generalisierbarkeit der Resultate ist immer noch eingeschränkt