Erschienen in:
01.01.2008 | Leitthema
Versorgungsstrukturen von Patienten mit Diabetes mellitus in Krankenhäusern
Das Ludwigshafen-Limburger-Diabetesmodell
verfasst von:
PD Dr. E. Siegel
Erschienen in:
Die Diabetologie
|
Ausgabe 1/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Daten über die Prävalenz des Diabetes mellitus in Krankenhäusern lagen bislang nur unzureichend vor. Eine über mehrere Jahre durchgeführte Untersuchung (Ludwigshafen-Limburger-Diabetesmodell) zeigt eine Prävalenz von etwa 30% und bereits nachgewiesenen Folgekomplikationen von 75% aller im Krankenhaus behandelter Patienten. Diabetes mellitus (als Nebendiagnose) gehört damit zu den am häufigsten zu behandelnden Erkrankungen im stationären Bereich. Tatsächlich werden aber nur bei 10% der Patienten die Nebendiagnose Diabetes gestellt und wiederum nur bei etwa 10% die Folgekomplikationen erkannt.
Mit einem adäquaten Struktur- und Prozessmanagement lässt sich die Behandlungsqualität steigern, die Verweildauer im Krankenhaus signifikant verringern, und Kosten können eingespart werden. Die adäquate CCL-relevante Kodierung kann zu einer erheblichen Erlössicherung beitragen.
Die Umsetzung dieser Strukturen ist nur mit einer qualifizierten Diabetologie und entsprechender abteilungsübergreifender Entscheidungskompetenz möglich, in der die sektoralen Grenzen gänzlich aufgehoben werden müssen. Hier sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft und die Kostenträger gefragt, entsprechende Strukturen umzusetzen.