Erschienen in:
01.02.2011 | Klinische Pharmakologie
Febuxostat, ein neues Pharmakon zur Behandlung der Gicht
Erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko bei Gichtpatienten?
verfasst von:
P. Christalla, K. Wittköpper, Prof. Dr. A. El-Armouche
Erschienen in:
Die Kardiologie
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Im Zentrum des Krankheitsbildes Gicht steht ein gestörter Purinstoffwechsel. Die Therapie der chronischen Gicht zielt auf eine langfristige Senkung der Harnsäurespiegel ab. Die Hemmung der Xanthinoxidase, das zentrale Enzym bei der Harnsäurebildung, ist bis heute der Therapieansatz der Wahl. Mit Febuxostat ist seit Kurzem – neben Allopurinol – ein weiteres Urikostatikum verfügbar. Febuxostat senkt wirksamer erhöhte Harnsäurespiegel als Allopurinol, ist aber bezüglich der langfristigen Reduktion von Gichtanfällen nicht überlegen. Bislang wurden jedoch unter Febuxostat keine der unter Allopurinol gefürchteten lebensbedrohlichen Hautreaktionen beobachtet. Des Weiteren kann Febuxostat ohne Dosisanpassung bei einer leicht eingeschränkten Nierendysfunktion appliziert werden und besitzt ein geringeres Interaktionspotenzial als Allopurinol. Allerdings scheint Febuxostat mit einem potenziell erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert zu sein, und die Therapiekosten sind im Vergleich zu Allopurinol etwa 10-fach höher. Somit kann der Einsatz von Febuxostat im Individualfall nach intensiver Nutzen-Risiko-Analyse erwogen werden und stellt für Risikokollektive eine wirksame Alternative dar. Patienten mit KHK und/oder Herzinsuffizienz sollten vorerst nicht mit Febuxostat behandelt werden.