Erschienen in:
01.02.2012 | Operative Techniken
Rekonstruktion des Außenbandapparats mittels Kniebeugesehnentransplantat bei chronischer Außenbandinstabilität des OSG
verfasst von:
Dr. J. Richter, R. Volz, M. Immendörfer, M. Schulz
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 1/2012
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Zusammenfassung
Operationsziel
Rekonstruktion des anterioren talofibularen (ATFL) und des kalkaneofibularen (CFL) Ligaments bei Patienten mit chronischer Außenbandinstabilität am oberen Sprunggelenk (OSG).
Indikationen
Symptomatische chronische Instabilität des Außenbandapparats am oberen Sprunggelenk.
Kontraindikationen
Knöcherne Fehlstellungen am Sprunggelelenk oder Rückfuß, fortgeschrittene arthrotische Veränderungen des OSG, diabetisches Fußsyndrom.
Operationstechnik
Rekonstruktion des ATFL und CFL mit freiem Gracilissehnen- oder Semitendinosussehnentransplantat. Anlage eines V-förmigen Bohrkanals im Ansatzbereich des ATFL am Talushals sowie eines von ventral nach dorsal verlaufenden Bohrkanals transfibular und eines blind endenden Kanals kalkanear im Ansatzbereich des CFL. Einzug des Sehnentransplantats in den talaren Bohrkanal, Durchzug beider Zügel durch den fibularen Kanal und Verankerung beider Enden nach Unterquerung der Peronealsehnen mittels bioresorbierbarer Interferenzschraube im Kalkaneus.
Weiterbehandlung
Teilbelastung und Anlage einer Unterschenkelgipsschiene für 10–14 Tage. Anschließend Tragen einer funktionellen OSG-Orthese für 6 Wochen und frühfunktionelle krankengymnastische Übungsbehandlung.
Ergebnisse
Im Zeitraum von Dezember 2003 bis August 2005 wurde bei 20 Patienten mit chronischer Außenbandinstabilität eine Rekonstruktion des ATFL und CFL mit einem freien Kniebeugessehnentransplantat vorgenommen. Alle 20 Patienten wurden nach einer mittleren Nachuntersuchungszeit von 1,8 Jahren (15–36 Monate) nachuntersucht. Die klinische Beurteilung erfolgte anhand des AOFAS-Scores. Zur objektiven Stabilitätsprüfung wurden gehaltene Röntgenaufnahmen angefertigt. Postoperativ berichteten 19 von 20 Patienten über eine gute subjektive Stabilität ohne weitere Supinationstraumata seit dem Eingriff. Im mittleren postoperativen AOFAS-Score wurden 92 (72–100 Punkte) von 100 möglichen Punkten erreicht. In den gehaltenen Röntgenaufnahmen zeigte sich eine signifikante Verringerung der lateralen Aufklappbarkeit sowie des Talusvorschubs.