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Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie 6/2014

01.12.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung

Arthroskopisch gestützte Versorgung der Tibiakopffraktur

verfasst von: PD Dr. M. Herbort, C. Domnick, W. Petersen

Erschienen in: Operative Orthopädie und Traumatologie | Ausgabe 6/2014

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Zusammenfassung

Operationsziel

Ziel der arthroskopisch gestützten Versorgung von Tibiakopffrakturen ist eine minimal-invasive Reposition und interne Stabilisierung einer Gelenkfraktur des Tibiakopfs. Das arthroskopische Vorgehen vermindert die Morbidität des Zugangs und erleichtert die Kontrolle der Reposition.

Indikationen

Dislozierte Frakturen vom AO-Typ A1 und B1–3 oder Tscherne P2. Im Falle einer komplexen dislozierten Tibiakopffraktur (C1–C3) kann die arthroskopische Kontrolle des Tibiakopfs die Genauigkeit der Reposition erhöhen und eine offene Plattenosteosynthese hilfreich ergänzen.

Kontraindikationen

Hohes Mortalitätsrisiko aufgrund von Begleiterkrankungen. Gefahr eines Kompartmentsyndroms.

Operationstechnik

Planung der Operation und Überprüfung der Indikation mittels CT-Bildgebung. Diagnostische Arthroskopie des Kniegelenks zur Therapie von Begleitverletzungen, Überprüfung der Indikation zur arthroskopisch gestützten Reposition. Unter arthroskopischer Kontrolle Einbringen eines Zielgeräts. Im zentralen Anteil des dislozierten Frakturfragments wird mit Hilfe des Zielgeräts ein 2,4-mm-Kirschner-Draht platziert. Mit einem kanülierten Bohrer (9–11 mm Durchmesser) wird der äußere Kortex eröffnet, so dass anschließend ein kanülierter Stößel eingebracht werden kann, mit dem die Spongiosa unterhalb der Fraktur hochgestößelt und verdichtet wird. Hierdurch erfolgt die Reposition der Gelenkfläche. Die Reposition wird mit dem Bildverstärker kontrolliert. Anschließend wird das Repositionsergebnis mit subchondralen Schrauben (3,5–7,3 mm) gesichert und bei metaphysärer Beteiligung oder instabiler Situation mittels Plattenosteosynthese (z. B. Abstützplatte) stabilisiert. Der hochgestößelte Spongiosadefekt kann wahlweise mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt werden.

Weiterbehandlung

Die Nachbehandlung ist von der Knochenqualität, vom Typ und Ausmaß der Fraktur und von der Stabilität der Osteosynthese abhängig. Meistens ist eine Entlastung (vor allem in der Frühphase) oder eine Teilbelastung mit 20 kg über einen Zeitraum von 6–12 Wochen notwendig.
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Metadaten
Titel
Arthroskopisch gestützte Versorgung der Tibiakopffraktur
verfasst von
PD Dr. M. Herbort
C. Domnick
W. Petersen
Publikationsdatum
01.12.2014
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Operative Orthopädie und Traumatologie / Ausgabe 6/2014
Print ISSN: 0934-6694
Elektronische ISSN: 1439-0981
DOI
https://doi.org/10.1007/s00064-014-0328-x

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