Erschienen in:
01.01.2011 | Leitthema
Somatopsychische Komorbidität
Definition und Verständnis
verfasst von:
Dr. phil. H. Baumeister, S. Kury, J. Bengel
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2011
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Zusammenfassung
Patienten mit einer langen und umfangreichen Krankheitsgeschichte und mehreren Erkrankungen sind zunehmend die Regel in der Patientenversorgung. Zur Beschreibung dieser Patientenpopulation hat sich der Begriff „Komorbidität“ etabliert. Im vorliegenden Beitrag erfolgt eine Definition und Beschreibung des Konstruktes „Komorbidität“. Hierbei wird insbesondere auf Besonderheiten der somatopsychischen Komorbidität eingegangen, die vorliegt, wenn Patienten somatische Erkrankungen und psychische Störungen aufweisen. Die Beschreibung des Konstruktes „Komorbidität“ umfasst eine Abgrenzung des Begriffes gegenüber den verwandten Konstrukten „Multimorbidität“, „Krankheitsbelastung“ und „Patientenkomplexität“ sowie eine Subkategorisierung unterscheidbarer Komorbiditätsarten. In Bezug auf die Messung von Komorbidität werden Möglichkeiten aufgeführt, Komorbiditäten zu einem Gesamtscore zu aggregieren. Abschließend werden Besonderheiten somatopsychischer Komorbiditätsforschung kritisch diskutiert.