Erschienen in:
01.02.2011 | Leitthema
Versorgungsstrukturen und Qualitätssicherung für Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland
verfasst von:
Dipl.-Pol. Dipl.-Psych. T. Kliche
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 2/2011
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Zusammenfassung
Um Anforderungen an die Qualitätssicherung in der Prävention und Gesundheitsförderung zu identifizieren, wird im vorliegenden Beitrag zunächst auf Grundlage von Versorgungsanalysen und 158 Experteninterviews die Struktur dieses Versorgungsfeldes in Deutschland dargestellt. Seine Merkmale sind unter anderem: hohe Heterogenität und Unübersichtlichkeit der Handlungsfelder, Anbieter und Vorgehensweisen; die Versorgungsdichte ist geringer als der Versorgungsbedarf; schwache Wirkungssicherung; Wettbewerb der Anbieter, Träger und politischen Akteure; hoher inter- und intrasektoraler Kooperationsbedarf; Fehlen einer evidenzgestützten Versorgungssteuerung; und Hürden für Qualitätssicherung. Anschließend wird ein Strukturschema für Qualitätssicherungsverfahren aus den drei Achsen „Aussagekraft“ (Datengüte), „Regelmäßigkeit“ und „Verbindlichkeit“ entwickelt. Schließlich werden anhand dieser Achsen wichtige Verfahren der Qualitätssicherung für die Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland analysiert. Es zeigt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren, die aber überwiegend eine geringe Datengüte, Regelmäßigkeit und Verbindlichkeit besitzen. Ein stärkeres Engagement aller Akteure, insbesondere von Trägern und Politik, für die Qualität der Maßnahmen ist unabdingbar, damit Prävention in Deutschland ihr potenzielles Leistungsniveau erreichen kann.