Erschienen in:
01.01.2015 | Leitthema
Leitlinienimplementierung
Wie schließen wir die Lücke zwischen Evidenz und Anwender?
verfasst von:
Dr. Cathleen Muche-Borowski, MPH, M. Nothacker, I. Kopp
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 1/2015
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Zusammenfassung
Leitlinien sollen als Instrumente der Wissensvermittlung die Entscheidungsfindung von Ärzten, Angehörigen anderer Gesundheitsberufe und Patienten im klinischen Alltag unterstützen und dadurch zu Qualitätsverbesserungen im Gesundheitswesen beitragen. Sie sind aus dem Gesundheitssystem nicht mehr wegzudenken. Der Nutzen für die Patientinnen und Patienten zeigt sich erst in der Anwendung der Leitlinie, d. h. in der Umsetzung der Handlungsempfehlungen. Für die Anwendung einer Leitlinie spielen Implementierbarkeit und Praktikabilität eine entscheidende Rolle. Beides kann von der Leitliniengruppe bestmöglich vorbereitet werden. Zusätzlich ist eine Analyse diesbezüglich hinderlicher und förderlicher Faktoren aufseiten der Ärzte/Angehörigen der Gesundheitsberufe und Patienten als Grundlage für die Entwicklung einer individuellen Implementierungsstrategie und für die Auswahl geeigneter, spezifischer Implementierungsmaßnahmen sinnvoll. Die eigentliche Implementierung kann jedoch nicht von der Leitlinienentwicklergruppe geleistet werden, und eine universale Implementierungsstrategie gibt es nicht. Vielmehr gilt es, für spezifische Leitlinienempfehlungen einen individuellen Plan in einem Prozess aus Theorie, Analyse, Erfahrungen und gemeinsamer Verantwortung der Akteure im Gesundheitswesen zu erarbeiten mit dem Ziel, die Versorgungsqualität durch dauerhaftes leitliniengerechtes Verhalten zu verbessern.