Erschienen in:
18.03.2019 | Impfungen | Leitthema
Eliminierung der Masern aus der Europäischen Region der WHO – Herausforderungen bleiben
verfasst von:
Dr. Mark Muscat, Myriam Ben Mamou, Simarjit Singh, Catharina de Kat, Dragan Jankovic, Shahin Huseynov, Sergei Deshevoi, Siddhartha Datta, Patrick O’Connor
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 4/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Maserninzidenz in den 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. Die Verifizierungskommission der Europäischen Region für die Eliminierung der Masern und Röteln (RVC) stellte fest, dass Ende 2017 in 43 Mitgliedstaaten eine endemische Übertragung der Masern seit zwölf Monaten oder länger nicht mehr stattgefunden hatte. Allerdings nahm die Maserninzidenz in der Region 2018 im Vergleich zu 2017 stark zu. Dieser Beitrag bewertet den aktuellen Stand in Bezug auf das Ziel, Masern in der Region zu eliminieren. Es werden Überlegungen zu Herausforderungen und Maßnahmen dieses Ziel zu erreichen angestellt.
Methodik
Die hier vorgestellten Daten für 2017 und 2018 (Stand: 01.02.2019) wurden von den 53 Mitgliedstaaten vorgelegt. Der Eliminierungsstand der Masern in den Ländern wurde aus dem Bericht von 2018 über die 7. Sitzung der RVC entnommen.
Ergebnisse
Für das Jahr 2017 meldeten 44 Länder in der Europäischen Region insgesamt 25.863 Masernfälle. Für 2018 wurden aus 47 Ländern 82.596 Masernfälle gemeldet. Davon stammen die meisten Fälle aus der Ukraine (64 %) und aus Serbien (6 %). Das Alter war in 82.588 Fällen bekannt: 8 % der Infizierten waren <1 Jahr alt, 17 % 1–4 Jahre, 38 % 5–19 Jahre und 37 % waren 20 Jahre oder älter. Daten zum Impfstatus lagen für 76 % der Infizierten vor, von denen 62 % nicht geimpft worden waren. Zehn Länder meldeten insgesamt 72 Sterbefälle im Zusammenhang mit Masernerkrankungen.
Schlussfolgerungen
Für die Eliminierung der Masern in der Europäischen Region sind eine hohe Immunitätsrate in der Bevölkerung und eine genaue epidemiologische Überwachung weiterhin von wesentlicher Bedeutung. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sich alle Mitgliedsstaaten langfristig politisch engagieren.