Erschienen in:
21.03.2019 | Hitzewellen | Leitthema
Hitzeaktionspläne zur Prävention von hitzebedingten Todesfällen – Erfahrungen aus der Schweiz
verfasst von:
Dr. Martina S. Ragettli, Prof. Dr. Martin Röösli
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Die kantonalen Gesundheitsbehörden in der Schweiz haben seit dem Rekordsommer 2003 verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor extremer Hitze implementiert. Sechs Kantone in der Westschweiz und das Tessin haben Hitzeaktionspläne eingeführt. Diese regeln die Organisation und Umsetzung von Maßnahmen zur Prävention von hitzebedingter Mortalität und Morbidität. Dazu gehören Maßnahmen zur Information der Bevölkerung und Akteure des Gesundheitswesens über mögliche Gesundheitseffekte und richtige Verhaltensweisen während heißer Tage, eine frühzeitige Warnung der Bevölkerung vor Hitzewellen sowie spezielle Maßnahmen während akuter Hitzewellen.
Dieser Bericht bietet eine Übersicht zu den Strategien im Gesundheitsbereich und Analysen der hitzebedingten Mortalität in der Schweiz zwischen 2004 und 2015. Die Analysen zeigen, dass Hitzeaktionspläne vor allem in den wärmsten Regionen der Schweiz zur Reduktion der hitzebedingten Sterblichkeit nach 2003 sowie während der Hitzewelle 2015 beigetragen haben. Ein wirksamer Gesundheitsschutz der Bevölkerung während Hitzeperioden stellt jedoch nach wie vor eine Herausforderung dar. Unklarheiten bestehen vor allem hinsichtlich der Wirksamkeit der einzelnen Maßnahmen.
Die diversen Projekte zu den Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit haben in der Schweiz eine bewusste Auseinandersetzung mit den gesundheitlichen Risiken der zunehmenden Hitzebelastung sowie die Bewusstseinsschärfung für diese Thematik sowohl bei den politischen Verantwortlichkeitsträgern in den Kantonen als auch in der breiten Öffentlichkeit gefördert.