Erschienen in:
01.03.2004 | Originalia
Nachweis der natürlichen Spontanaktivität der kranioösophagealen und der Kehlkopfmuskulatur durch das PET-CT
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. F. Stelzner, R. Roedel, H. J. Biersack, O. E. Jäger, D. v. Mallek
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 3/2004
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Zusammenfassung
Wie am anorektalen Kontinenzorgan, hat auch die Muskulatur des kranialen Abschlusssystems eine andauernde, natürliche Spontanaktivität. Sie ist durch signifikant höhere Radionuklidspeicherung im PET-CT und durch einen eindeutigen Farbumschlag nachweisbar. Die Statistik der 23 Untersuchten (9 Männer, 14 Frauen) weist hochsignifikante Werte der natürlichen Spontanaktivität gegenüber inaktiver Muskulatur nach. Im Gegensatz zu der horizontal entwickelten einfachen Funktionskette der analen Sphinkteren ist das obere Abschlusssystem als lange, vertikal ineinandergreifende, röhrenförmige Muskulatur angelegt. 5 Hirnnervenpaare und 3 Nervenpaare der Sinnesorgane befeuern eine Funktionskette, die mit dem Musculus orbicularis oris beginnt und über Pharynx und Ösophagus mit dessen unterem Verschlusssegment endet. Dazwischen liegt der Eingang des Luftweges, dessen singulärer Öffnungsmuskel im Kehlkopf diesen zumeist dauernd offen hält. Der untere Ösophagusabschluss kann in dieser vertikal angelegten Funktionskette als vertikal arbeitender Dehnverschluss im PET-CT nachgewiesen werden. Sein Aktionsprinzip bildet sich als asymmetrische Muskelaktivität schon in der wendelförmigen Anordnung der Muskelmaxima und -minima im Ösophagus ab. Dieses alternierend arbeitende, komplizierte obere Abschlusssystem wird in sehr großer Variabilität auch bei vielen Tieren gefunden.