Erschienen in:
01.04.2006 | Originalien
Evaluation der traditionellen studentischen Ausbildung in der Chirurgie
Eine Heidelberger Bestandsaufnahme
verfasst von:
S. Schürer, D. Schellberg, J. Schmidt, F. Kallinowski, A. Mehrabi, Ch. Herfarth, M. W. Büchler, Dr. M. Kadmon
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 4/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg implementierte 2001 ein problemorientiertes klinisches Kurrikulum (Heicumed, Heidelberger Curriculum medicinale). Die vorliegende Studie analysiert Evaluationsergebnisse zweier Studierendenkohorten vor Einführung von Heicumed mit dem Ziel, Defizite der Ausbildung aufzudecken und Folgerungen für die Implementierung von Heicumed zu ziehen.
Methoden
Zur Evaluation wurde das Heidelberger Inventar zur Lehrveranstaltungsevaluation (HILVE-I) eingesetzt. Für die Datenanalyse erfolgte eine Prüfung auf Mittelwertsunterschiede zwischen unterschiedlichen Gruppierungen, wobei die abhängigen Variablen die 13 Primärskalen des HILVE-I darstellten.
Ergebnisse
Weder Veranstaltungsart noch Fachrichtung sind für die Beurteilung einer Lehrveranstaltung ausschlaggebend. So wird die Hauptvorlesung im Fach Unfallchirurgie besser bewertet als der Kurs, während sich dies in den Fächern Gefäß- und Viszeralchirurgie umgekehrt darstellt. Wesentliche Faktoren für den Erfolg stellen Dozentenkontinuität und -vorbereitung auf die Lehrtätigkeit dar. Dies wird an den Ergebnissen der Spezialvorlesung „Differenzialdiagnose in der Chirurgie“ verdeutlicht. Die gute Bewertung des Kleingruppenunterrichts resultiert vor allem aus Ergebnissen auf den Skalen Beteiligung und Diskussion, die Interaktivität im Unterricht repräsentieren.
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse weisen auf die Bedeutsamkeit zweier pädagogischer Leitvorstellungen hin, der Dozentenkontinuität und der didaktischen Schulung von Dozenten. Diese Prinzipien wurden in Heicumed breit umgesetzt und haben zum Erfolg des neuen klinischen Kurrikulums beigetragen.