Erschienen in:
01.06.2011 | Leitthema
Pankreasnekrose: Pro chirurgische Therapie
verfasst von:
Prof. Dr. J. Werner, MBA, M.W. Büchler
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 6/2011
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Patienten mit nekrotisierender schwerer Pankreatitis benötigen heute nur noch selten eine intervententionelle oder chirurgische Therapie. Bei Verdacht auf infizierte Nekrosen und septischem Krankheitsbild sollten sie im Rahmen des „step up approach“ primär eine interventionelle oder ggf. eine endoskopische Drainage des infizierten Pankreasareals erhalten. Bei fehlender klinischer Stabilisierung muss die Nekrosektomie erfolgen. Der ideale Zeitpunkt ist die 3. bis 4. Krankheitswoche, da sich zu dieser Zeit die Nekrosen demarkiert haben. Die konventionelle offene Nekrosektomie ist durch eine niedrige Mortalität, geringe Morbidität und guten Langzeitverlauf charakterisiert. In den letzten Jahren sind mit den perkutanen in der Regel retroperitoneoskopischen minimal-invasiven Techniken Alternativen entwickelt worden, die heute in ca. 70% der Fälle erfolgreich eingesetzt werden können. Der theoretische Vorteil ist die Reduktion des operativen Traumas und damit die Reduktion des postoperativen Organversagens. Bisher gibt es jedoch noch keine Studien die dieses belegen. Bei Notfällen wie Darmischämie oder Blutungen ist das offene Operationsverfahren weiterhin die Methode der Wahl.