Erschienen in:
20.06.2016 | Minimalinvasive Chirurgie | Leitthema
Erste nationale Umfrage zum Operationsrobotereinsatz in der Viszeralchirurgie in Deutschland
verfasst von:
PD Dr. med. H. J. Kissler, A. Bauschke, U. Settmacher
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Der Operationsroboter ist die fortschrittlichste Technologie, die in der minimal-invasiven Chirurgie bei komplexen Eingriffen in zunehmendem Maße auch in der Viszeralchirurgie verwendet wird. Der aktuelle Stand zum Einsatz des Operationsroboters in der Viszeralchirurgie in Deutschland ist jedoch unbekannt.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Umfrage ist, die Entwicklung und den aktuellen Stand des Robotereinsatzes in der Viszeralchirurgie in Deutschland zu erheben.
Material und Methoden
Es wurden alle 41 chirurgischen Kliniken in Deutschland befragt, die Zugang zu einem da-Vinci-Operationsroboter haben. Mit einer speziell konfigurierten Excel-Datei wurde für jedes Jahr seit Start des Programms bis 2015 die Art der Eingriffe und bei den gastrointestinalen Operationen auch die Dignität erfasst.
Ergebnisse
Von den 41 Kliniken kamen 23 mit einem aktiven Roboterprogramm zur Auswertung. Von 4 Eingriffen im Jahr 2010 stiegen diese über 50 in 2012, 106 in 2013 und 441 in 2014 auf 819 in 2015 an. Im gesamten Zeitraum hatten 2 Zentren > 200 Operationen, 1 Zentrum ≥ 150, 3 Zentren ≥ 100 sowie 3 Kliniken ≥ 50 und 14 Kliniken < 50 Operationen. Die Art der Eingriffe umfasst das gesamte Spektrum der minimal-invasiven Chirurgie. Die kolorektalen Eingriffe waren mit 50 % aller Operationen am häufigsten und wurden in 87 % aller Kliniken durchgeführt. Thymusresektionen betrugen 10 %, Mageneingriffe 9 % aller Operationen. Etwa 5 % aller Fälle entfielen auf Eingriffe an Ösophagus, Gallenblase und Pankreas. Lebereingriffe machten 2,4 % aller Operationen aus. Andere Eingriffe waren selten und wurden nur an wenigen Kliniken ausgeführt.
Schlussfolgerung
Die viszerale Roboterchirurgie steht trotz steigender Tendenz in Deutschland noch am Anfang.