Erschienen in:
01.09.2004 | Leitthema
Papillomviruserkrankungen
verfasst von:
Prof. Dr. U. R. Hengge
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 9/2004
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Zusammenfassung
Papillomviren sind weltweit verbreitet. Sie können Warzen oder Papillome hervorrufen. Einige onkogene Papillomviren sind zudem an der Entstehung maligner Tumoren beteiligt. Kutane Warzen und genitale Kondylome stellen die häufigste Viruserkrankung der Haut dar. Die Inzidenz von Verrucae vulgares und Condylomata wird in der europäischen sowie amerikanischen Bevölkerung auf 7–10% bzw. 1% geschätzt. HPV-Infektionen können durch klinische Untersuchung, Zytologie und Histologie, Antikörpernachweis, molekularbiologische Techniken sowie direkt über virale Strukturen nachgewiesen werden. Antikörper gegen HPV werden als Marker für lang andauernde Infektion und kumulativ hohe Expression von Viruspartikeln angesehen, da sie nach Abheilung einer Läsion mit niedrigem Titer über Jahre persistieren. Die Sensitivität erreicht selbst bei HPV-DNA-positiven Patienten nur 50–60%; eine Serodiagnostik erscheint für die Routine nicht geeignet und nicht notwendig. Eine kausale Therapie von Papillomviruserkrankungen existiert nicht. Je nach warzenspezifischen Faktoren, Compliance des Patienten und Erfahrung der Therapeuten sind verschiedene ablative, chemodestruktive bzw. neue immunmodulatorische Therapien vergleichbar. Jedoch finden sich im Preis und im therapeutischen Aufwand enorme Unterschiede, die bei der Auswahl des Verfahrens berücksichtigt werden müssen.