Erschienen in:
01.03.2011 | Leitthema
Versorgungsforschung am Beispiel des Handekzems
verfasst von:
Dr. C.J. Apfelbacher, T.L. Diepgen
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 3/2011
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Zusammenfassung
Das Handekzem ist mit einer Lebenszeitprävalenz von bis zu 15% und einer medianen Neuerkrankungsrate von 6 Fällen pro 1000 Personenjahre eine der häufigsten Hauterkrankungen. Weibliches Geschlecht, eine Kontaktallergie, das atopische Ekzem sowie Feuchtarbeit stellen die wichtigsten assoziierten Risikofaktoren dar. Handekzeme haben eine hohe sozialmedizinische und gesundheitsökonomische Bedeutung, da sie den Hauptteil berufsbedingter Hauterkrankungen ausmachen. Häufig verlaufen Handekzeme über viele Jahre chronisch, chronisch rezidivierend oder persistieren. Sie gehen für die Betroffenen mit einem Verlust an gesundheitsbezogener Lebensqualität einher. Die Krankheitskosten des Handekzems sind ähnlich hoch wie die Kosten einer mittelschweren bis schweren Psoriasis und liegen höher als die des atopischen Ekzems. Zwar stehen zahlreiche therapeutische Optionen zur Verfügung, doch fehlt bislang weitgehend eine Bewertung dieser Therapien in randomisierten, klinisch-kontrollierten Studien zur Erstellung einer Evidenzbasis. Die Erforschung der Versorgung des chronischen Handekzems unter Alltagsbedingungen in Kliniken und Praxen steht ganz am Anfang. Vom weltweit ersten Registerprojekt zum chronischen Handekzem (Akronym: carpe) werden wesentliche Einsichten in die Effektivität und Sicherheit unterschiedlicher therapeutischer Maßnahmen erwartet. Damit verbunden wird auch eine Bewertung der Versorgungsqualität im Licht der Leitlinie zum Management von Handekzemen erfolgen.