Erschienen in:
18.02.2016 | Essstörungen | Übersichten
Körperdysmorphe Störung
Angst vor Missgestaltung
verfasst von:
T. Gieler, E. Brähler
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
An einer körperdysmorphen Störung leiden 0,8–1,8 % der deutschen Bevölkerung, in spezifischen Settings wie dermatologischen Praxen bis zu 11,9 %. Die höchste Prävalenz findet sich in der kosmetischen Dermatologie mit 13,1 %. Die Diagnose wird bisher zu selten gestellt. Die körperdysmorphe Störung ist eine chronische psychische Störung, bei der die Betroffenen ihr Erscheinungsbild als entstellt erleben, verbunden mit Gefühlen von Scham und Ekel. Komorbiditäten sind soziale Phobie, Depression und Suizidalität sowie Essstörungen. Die Diagnostik kann durch Fragebögen (z. B. Dysmorphic Concern Questionnaire) oder das DSM-5-Manual gestellt werden. Eine frühzeitige Diagnose ist besonders wichtig, um eine Chronifizierung und Suizidalität zu vermeiden. Als Therapieansätze werden v. a. kognitiv-behaviorale Verhaltenstherapien sowie der Einsatz von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern empfohlen.