Erschienen in:
01.11.2003 | Originalien
Thermische Belastung der gesunden Larynxschleimhaut bei Einsatz des CO2-Lasers*
verfasst von:
H. Kaftan, K.-B. Hüttenbrink, M. Bornitz
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 11/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund.
Die Wirkung des CO2-Lasers beruht auf der außerordentlich schnellen Temperaturerhöhung am Brennfleck mit Vaporisation des Gewebes. Aufgrund der starken Absorption des CO2-Laserstrahls am Zielort und der geringen Wärmeleitfähigkeit des Gewebes kommt es dabei nur zu einer lokal begrenzten Schädigung des umgebenden Gewebes. Uns interessierte, ob durch die engen anatomischen Verhältnisse bei der Laserchirurgie des Larynx durch die von der Wärmeleitfähigkeit des Gewebes unabhängigen Wärmetransportmechanismen Konvektion bzw. Wärmestrahlung eine thermische Schädigung der gegenseitigen Stimmlippe möglich ist.
Methode.
Die Untersuchungen wurden an Kadaverkehlköpfen vom Schwein durchgeführt. Die Temperaturmessungen erfolgten mit 2 Thermosonden.
Ergebnisse.
Im continuous-wave-Modus (cw) kam es als Folge der Wärmestrahlung zu Temperaturerhöhungen im subepithelialen Gewebe der nicht laserbehandelten Stimmlippe um maximal 32°C (mittlere Temperaturerhöhung um 25°C). Im gepulsten Modus stieg die Temperatur nur um maximal 16°C (mittlere Temperaturerhöhung 10°C). Nachdem die Stimmlippen mechanisch voneinander abgeschirmt wurden, betrug der im Bereich der Lamina propria gemessene Temperaturanstieg maximal 3,5°C. Die Konvektion erwies sich als nicht relevant für die gemessenen Temperaturveränderungen.
Schlussfolgerung.
Unter Operationsbedingungen würde beim Arbeiten mit dem von uns gewählten Pulsmodus ein Anstieg der Temperatur im Bereich der nicht operierten Stimmlippe bis zu 53°C (Körpertemperatur +16°C) entstehen können, im cw-Modus sogar bis zu 69°C (Körpertemperatur +32°C).