Erschienen in:
01.06.2011 | CME Weiterbildung · Zertifizierte Fortbildung
Cochleaimplantatversorgung
Indikation im Wandel
verfasst von:
Dr. T. Stark, S. Helbig
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 6/2011
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Zusammenfassung
Die Indikationskriterien zur Cochleaimplantat-(CI-)Versorgung haben sich im Lauf der letzten Jahre verändert. In der Versorgung prälingual ertaubter Kinder ist eine frühe Implantation anzustreben, um optimale Ergebnisse im Sprachverständnis zu erzielen. Zusätzliche Behinderungen stellen heute per se keine Kontraindikation mehr dar. Das Indikationsspektrum hat sich von der Taubheit hin zur Resthörigkeit ausgedehnt. Besteht ein verwertbares Hörvermögen im Tieftonbereich, hat sich die kombinierte elektrisch-akustische Stimulation als Behandlungsmöglichkeit etabliert. Die bilaterale CI-Versorgung ist aufgrund der Vorteile binauralen Hörens inzwischen zur Regel geworden. Jüngste Erfahrungen zeigen den Nutzen der CI-Versorgung bei einseitiger Ertaubung und einen positiven Effekt auf einen stark beeinträchtigenden Tinnitus. Der tatsächliche Nutzen eines CI weist große interindividuelle Unterschiede auf. Zumeist wird von einer CI-Versorgung eine Hörverbesserung und damit die (Wieder)herstellung der lautsprachlichen Kommunikationsfähigkeit erwartet.