Erschienen in:
01.07.2012 | CME Zertifizierte Fortbildung
Blutungsneigung
verfasst von:
Prof. Dr. B. Kemkes-Matthes, K. Heidinger, A. Kirsch-Altena, R. Fischer
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 7/2012
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Zusammenfassung
Das klinische Bild (hereditärer) hämorrhagischer Diathesen reicht von minimal verstärkter Blutung bei Eingriffen oder Verletzungen bis hin zu spontanen lebensbedrohlichen Blutungen. Mithilfe einfacher Screeninguntersuchungen gelingt es auch dem Nichthämostaseologen, eine fundierte Verdachtsdiagnose zu stellen: In der Anamnese bzw. Familienanamnese finden sich Hinweise darauf, ob ein erworbener oder hereditärer Defekt vorliegt. Aus den klinischen Untersuchungen erschließt sich der Blutungstyp. Im Blutbild zeigt sich, ob eine Thrombozytopenie besteht. Die Messung des Quick-Werts und der aktivierten partiellen Thromboplastinzeit (aPTT) liefern erste Informationen über eine mögliche Verminderung plasmatischer Gerinnungsfaktoren. Die Blutungszeit deutet auf Primärhämostasestörungen hin (Thrombozytopathie oder von-Willebrand-Jürgens-Syndrom). Für weiterführende Spezialtests ist es sinnvoll, den Patienten an ein entsprechendes Zentrum zu überweisen, da spezielle Verfahren der Gerinnungsanalytik wie Einzelfaktorenbestimmungen und Thrombozytenfunktionsuntersuchungen extrem störanfällig für präanalytische Einflüsse sind.