Erschienen in:
01.11.2007 | CME Weiterbildung • Zertifizierte Fortbildung
Die Therapie des Maldescensus testis
Endokrinologische und kinderchirurgische Aspekte
verfasst von:
OA Dr. K. Kapelari, G. Schimpl
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 11/2007
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Zusammenfassung
Der Maldescensus testis ist die häufigste kinderurologische Erkrankung bei Jungen, die unbehandelt frühzeitig zu irreparablen Schädigungen des Hodengewebes führt. Diese sind später die Hauptursachen für eine Infertilität und eine erhöhte maligne Entartungstendenz.
Für die konservative Therapie stehen GnRH (LHRH) zur nasalen Applikation und hCG zur intramuskulären Injektion zur Verfügung, und diese Hormontherapie sollte immer den ersten Therapieschritt darstellen und im Alter von 4–6 Monaten begonnen werden. Selbst bei „Versagen“ dieser Therapie im Hinblick auf den Deszensus führt dieses hormonelle „priming“ möglicherweise zur Verbesserung der Qualität des Stammzell-Pools.
Operativ stehen laparoskopische bis zu transskrotale Techniken zur Verfügung, wobei auch hier der Zeitpunkt einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis hat.
Zusammen mit der Vorverlegung des Zeitfensters für den Abschluss der Therapie des Maldescensus an das Ende des 1. Lebensjahres kann die konservative wie auch die operative Therapie dazu beitragen, die Infertilitätsraten nach einem Maldescensus testis zu verringern.