Erschienen in:
01.08.2005 | Originalien
Bohrmehl: Eine Quelle vitaler Zellen!
Erste Ergebnisse von humanen Proben
verfasst von:
Dr. K. Trinkaus, S. Wenisch, C. Siemers, D. Hose, R. Schnettler
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2005
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Zusammenfassung
Bohrmehl fällt beim Aufbohren der Knochen im Rahmen einer Osteosynthese an. Bisher liegen jedoch nur widersprüchliche Informationen über seine Zusammensetzung vor. Allem voran bleibt zu klären, ob Bohrmehl noch vitale Zellen enthält. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die praxisnahe Gewinnung von Zellen aus humanem Bohrmehl und ihre Charakterisierung. Dazu wurden 21 Bohrmehlproben elektronenmikroskopisch und in der Zellkultur untersucht.
Die gewonnenen Zellen wurden in osteogene, chondrogene und adipogene Differenzierungsmedien verbracht. Darüber hinaus wurden FACS-Analysen durchgeführt. Ultrastrukturell waren sowohl intakte als auch zerstörte Zellen nachweisbar. In der Zellkultur ließen sich aus allen Proben Zellen anzüchten. Diese konnten aufgrund ihrer Morphologie, ihres Differenzierungsverhaltens sowie ihres Antigenprofils als mesenchymale Stammzellen charakterisiert werden. Damit belegen die vorliegenden Befunde erstmals, dass humanes Bohrmehl eine Quelle vitaler Stammzellen ist, und eröffnen die Möglichkeit, Bohrmehl als Alternative zur Spongiosaplastik einzusetzen.