Erschienen in:
01.02.2008 | Originalien
Versorgung pertrochantärer Femurfrakturen
Vergleichende Analyse mit PFN vs. TGN
verfasst von:
Dr. M. Müller, A. Seitz, L. Besch, R.E. Hilgert, A. Seekamp
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 2/2008
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ziel der operativen Therapie pertrochantärer Femurfrakturen ist es, den präoperativen Mobilitätsgrad des Patienten schnellstmöglich wiederherzustellen. Es sollte untersucht werden, ob mit dem „proximal femoral nail“ (PFN) oder dem „trochanteric gamma nail“ (TGN) ein besseres operatives Ergebnis erzielt werden kann. Im Fokus standen operationstechnische Unterschiede und Frühkomplikationen.
Patienten und Methoden
In diese prospektive Studie konnten 114 der mit einem PFN und TGN versorgten Patienten eingeschlossen werden. Das Durchschnittsalter lag bei 78,9 Jahren. Es erfolgte eine klinische und radiologische Evaluierung.
Ergebnisse
Bei isolierter Betrachtung der 31A1-Frakturen ergab sich eine um 20 min kürzere Operationsdauer beim proximalen Femurnagel (PFN). 78,5% aller Operationen verliefen komplikationslos. In 10 Fällen (7-mal PFN, 3-mal TGN) traten Probleme beim Einbringen des Nagels in den Markraum auf. Bei 12 (10,5%) Osteosynthesen [8-mal PFN (7%), 4-mal TGN (3,5%)] kam es postoperativ zu einer Dislokation des eingebrachten Osteosynthesematerials. Ein Cut-out trat beim PFN in 4 Fällen auf, einmal war der Z-Effekt die Ursache; 2-mal kam es zum Abkippen der Fraktur im Varussinn. In der TGN-Gruppe trat ein Cut-out in 2 Fällen auf. In einem Fall kam es zu einer sekundären Varisierung ohne Cut-out. Ein signifikant höheres Auftreten einer Komplikation lag bei keinem der verwendeten Implantate vor (p>0,05).
Schlussfolgerung
Der PFN eignet sich aufgrund der höheren Rotationsstabilität des Doppelschraubensystems, besser zur Versorgung der 31A1-Frakturen. Bei geringer Femurschaftlänge und bei starker Antekurvation des Femurs kommt es aufgrund des Nageldesigns zu Problemen bei der Insertion des PFN in den Markraum. Es ist sinnvoll, bereits präoperativ in Abhängigkeit von Frakturmorphologie und Patientenanatomie gezielt eines der beiden Implantate auszuwählen.